EcoSun Pass

Dr. Christian Cremer, Leiter der globalen Entwicklung und des Technischen Services für UV-Filter, BASF
BASF

BASF Care Creations® hat vor kurzem den EcoSun Pass eingeführt. Was genau hat es damit auf sich? 

Der EcoSun Pass von BASF Care Creations® ist eine Methodik zur Beurteilung der Umweltauswirkungen von UV-Filtern in Sonnenschutzmitteln. Dieser neue Ansatz ermöglicht eine transparente und ganzheitliche Bewertung der UV-Filter anhand von acht international anerkannten Kriterien – darunter Umweltverhalten (Bioakkumulation und Bioabbau) sowie chronische Ökotoxizität (Wasser-, Sediment- und Bodenorganismen). Die Methodik berücksichtigt nicht nur Umweltaspekte einzelner UV-Filter, sondern ermöglicht vielmehr eine umfassende Umweltbewertung des gesamten Filtersystems in einem Sonnenschutzmittel. 

Warum hielten Sie es für notwendig, diese Methode zu entwickeln? 

Verbraucher erkennen zunehmend, wie sehr unser Lebensstil der Natur schadet. In jüngster Zeit stieg damit auch das Bewusstsein für Auswirkungen von Sonnenschutzmitteln auf verschiedene Ökosysteme, vor allem auf das Wohl von Korallen und Korallenriffgemeinschaften. Immer mehr Menschen sind bereit, ihr Konsumverhalten zum Wohl der Umwelt zu verändern. Die Nachfrage nach umweltfreundlichen Sonnenschutzmitteln wird dadurch sehr wahrscheinlich deutlich steigen. Bislang gab es auf dem Markt aber kein wissenschaftlich fundiertes, transparentes System, um die Umweltauswirkungen einer bestimmten Formulierung einzustufen und sie daraufhin möglicherweise zu verbessern. BASF als Weltmarktführer für Sonnenschutz-Inhaltsstoffe hat die Gelegenheit ergriffen, ein wissenschaftlich fundiertes Matrix-Bewertungssystem für Sonnenschutzkomponenten – vor allem UV-Filter – zu schaffen. Unsere Kunden können ihre Sonnenschutzmittel jetzt mit Blick auf alle relevanten Umweltaspekte bewerten und Verbrauchern damit die umweltfreundlichsten Produkte anbieten. 

Was war die Motivation von BASF für die Entwicklung des EcoSun Passes?

Wir wollen unseren Kunden dabei helfen, die steigende Nachfrage nach nachhaltigeren Produkten mit umweltfreundlichen Inhaltsstoffen zu bedienen. Der EcoSun Pass basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, das verbessert die regulatorische Akzeptanz. Mit dem EcoSun Pass können wir Formulierern schon in der Entwicklungsphase die besten UV-Filter-Kombinationen für ihre Anwendung empfehlen. Davon profitieren Verbraucher und die Umwelt. 

Können mit dem EcoSun Pass nur BASF-Produkte bewertet werden? 

Nein. Unsere Umweltverträglichkeitsbewertung funktioniert ganz unabhängig von unserem Produktportfolio. UV-Filter verschiedener Hersteller werden in einer bestimmten Formulierung transparent und nachvollziehbar beurteilt. Das bedeutet auch: Mögliche Verbesserungen der Formulierungen können durch Inhaltsstoffe von BASF oder anderen Anbietern erzielt werden. Das heißt, Inhaltsstoffe zur Verbesserung von Formulierungen können, müssen aber nicht von BASF stammen.

Können Sie spezifizieren, welche Faktoren berücksichtigt werden?

Der EcoSun Pass umfasst acht verschiedene Kriterien, darunter die akute und chronische Toxizität einer Substanz, also die intrinsische Fähigkeit, Umweltorganismen nach kurz- oder langfristiger Exposition zu schaden. 

Das Bioakkumulationspotenzial einer Substanz wird in einem zweistufigen Ansatz bewertet. Erstes Screening-Kriterium ist dabei der Octanol/Wasser-Verteilungskoeffizient (log POW), daran schließt die Betrachtung tiefergehender Daten (z. B. aus Bioakkumulations-Studien) an.

Die biologische Abbaubarkeit ist ein weiterer Aspekt unseres EcoSun Pass. Damit bewerten wir, wie schnell eine Substanz von Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen oder durch andere biologische Prozesse abgebaut werden kann.

Die endokrinen Auswirkungen eines Stoffes und Hinweise darauf, dass er die Hormonsysteme von Organismen stören könnte, werden bei der Beurteilung ebenfalls berücksichtigt. Darüber hinaus betrachtet der EcoSun Pass den Einfluss eines Stoffes auf die terrestrische Flora und Fauna sowie die Schäden, die er an sedimentären Organismen verursachen kann.

Die Bewertung dieser verschiedenen Umweltauswirkungen ermöglicht unseren Kunden eine umfassende Bewertung ihrer Filtersysteme, sodass Formulierer möglichst umweltverträgliche Sonnenschutzmittel entwickeln können.

 

 

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