Natürliches Astaxanthin und seine Wirkung in kosmetischen Anwendungen

Interview mit Dr. David Hauck, Consultant rund um die Anwendung von natürlichem Astaxanthin
BDI-BioLife Science

Herr Dr. Hauck, für Ihre Pflegeserie „Better Aging“ setzen Sie den neuen Wirkstoff „Astaxanthin“ ein. Verraten Sie uns doch bitte, was natürliches Astaxanthin ist.

Astaxanthin ist ein fraktioniertes Algenextrakt, das aus der Mikroalge Haematococcus pluvialis gewonnen wird. Die Mikroalge produziert Astaxanthin zum Selbstschutz, beispielsweise wenn sie großer Hitze, Nährstoffmangel oder anderen bedrohlichen Lebensumständen ausgesetzt ist. Diesen Wirkmechanismus nutzen wir in der Kosmetik.

Der Wirkstoff zählt zur Gruppe der Carotinoide und ist ein sehr potentes, biologisch wirksames Antioxidans. Antioxidatives Potenzial misst man mithilfe von unterschiedlichen Skalen wie ORAC oder ESR, wobei die Kennzahl keine Aussage über die antioxidative Kapazität in Korrelation zur biologischen Wirkung zulässt. Zum Beispiel weist Ascorbinsäure – also Vitamin C – ein sehr hohes antioxidatives Potenzial auf, aber eine niedrige biologische antioxidative Wirkung.

Astaxanthin ist auf jeden Fall ein sehr potentes Antioxidans, was die biologische Wirkung anbelangt, und zählt zu den stärksten Antioxidantien.

Wie wirkt Astaxanthin auf der menschlichen Haut?

Wir haben bereits eine Vielzahl von Studien bezüglich der Wirkung von Astaxanthin durchgeführt, aber es ist bei Weitem noch nicht alles in Bezug auf seine genaue Wirkkaskade erforscht. Was man aber auf jeden Fall weiß, ist, dass Astaxanthin in die Zelle eingelagert, dort stabilisiert wird und auf die Bildung von freien Radikalen reagiert. Hierbei unterscheidet man zwischen exogenen Radikalen (wie Sonnenlicht oder Umweltverschmutzung) und endogenen Radikalen, die über den Stoffwechsel (falsche Ernährung, Alkoholkonsum) oder Stresssituationen direkt im Körper entstehen.

Eingelagert in der Zelle, bildet Astaxanthin einen Schutzschild. Unsere Studien haben gezeigt, dass es dort die Bildung freier Radikale, die durch UV-Strahlen entstehen, um bis zu 100% hemmt, was ein wirklich fantastisches Ergebnis ist. Wichtig im Bereich Suncare ist vor allem, dass die UV-Filter nur gegen UVA und UVB-Strahlen schützen. Eine Pflege mit Astaxanthin fungiert also als ergänzender Schutz zur Sonnenpflege.

Abgesehen von UV-Licht haben wir auch Wasserstoffperoxid als Radikalbilder getestet. Dieser Test hat gezeigt, dass selbst bei bereits geschädigten Zellen eine Regeneration stattfindet. Die Präventionsfähigkeit von Astaxanthin ist allerdings um einiges dominanter als die regenerative Wirkung.

Die Messergebnisse zur Hautverträglichkeit waren äußerst positiv, vor allem im Bereich der Sonnenexposition. Außerdem konnten wir durch die funktionalen Gruppen Korrelationseigenschaften im Bereich der Feuchtigkeit und des transepidermalen Wasserverlustes feststellen.

Als präventive Anwendung bringt Astaxanthin im Bereich der Sonnenpflege sehr viel, überzeugt langfristig gesehen aber vornehmlich im Anti-Aging-Bereich, denn dort sollen die Folgen von freien Radikalen abgemildert werden, da diese zu einem Abbau des Kollagenstützgewebes der Haut führen.

Die Ergebnisse unserer Tests zeigen, dass Astaxanthin sehr vielseitig einsetzbar ist und vor allem in der Prävention von Hautschäden – gleich, ob Suncare-, Anti-Pollution- oder Anti-Aging-Pflege – glänzende Ergebnisse liefert. 

Warum setzen Sie in Ihren Formulierungen auf natürliches Astaxanthin, und worauf legen Sie bei der Verarbeitung des Rohstoffs besonderen Wert?

Astaxanthin hat mich überzeugt, da es auf natürlichem Weg Hautschäden entgegenwirkt und repariert. Bei der Verarbeitung von Wirkstoffen zählen für mich Faktoren wie die Qualität des Ausgangsprodukts und die Wirkung des Inhaltsstoffes, aber auch das Handling spielt eine Rolle. Von der Logistik über die Lagerung bis zur Verarbeitung – gleichbleibend hohe Qualität und Stabilität der eingesetzten Wirkstoffe und somit das finale Endprodukt sind oberstes Ziel. 

Außerdem muss ein Rohstoff gut dosierbar sein und sich leicht in die Wirkstoffphase einer Formulierung einarbeiten lassen. Ein sehr positiver Nebeneffekt bei Astaxanthin ist, dass man den Wirkstoff aufgrund seiner Farbe erkennt: Die Produkte haben leichte Apricot- und Rosé-Nuancen, und das bringt ein Erlebnis für den Kunden, denn man „sieht die Wirkung“. Keine Sorge, der Wirkstoff färbt nicht ab, verleiht der Haut aber trotzdem einen frischen Teint. 

Was muss man bei Formulierungen besonders beachten, und wie wird Astaxanthin richtig dosiert?

Ich verwende für meine Kosmetiklinie AstaCos®, ein Oleoresin, das Astaxanthin in hochwertigem Jojobaöl beinhaltet und sehr gute Stabilitäten aufweist. Andere Anbieter verwenden Mariendistel- oder Olivenöl als Basis für ihre Astaxanthin-Oleoresine, können aber in puncto Stabilität nicht mithalten.

Das Oleoresin sollte entweder in eine Öl-Grundlage oder direkt in die fertige Emulsion eingearbeitet werden und löst sich im Vergleich zu einem Pulver, das man einstreut, in beiden Varianten gut auf. Vor allem in geschlossenen Prozessen kann man das Oleoresin gut über Vakuum einziehen und verarbeiten.

Bei der Dosierung muss man wissen, dass AstaCos® mit einer Range von 0,01% bis 0,1% sehr ergiebig ist, die Dosierung aber letztlich vom Endprodukt, beispielsweise einer reinen Ölpflege oder einer Emulsion, abhängt.

Speziell für den Winter, wenn die Haut gegen Kälte und trockene Heizungsluft zu kämpfen hat, haben wir ein reines Ölprodukt, einen Vitamin-Oil-Booster entwickelt. Im Sommer setzen wir dagegen mit einem DNA-Repair-Serum auf zusätzlichen Schutz gegen UV-Strahlen. So ist die Haut gegen Hitze sowie gegen Kälte geschützt.

Wo beziehen Sie Ihr natürliches Astaxanthin, und welche Unterschiede gibt es hinsichtlich der Qualität?

Für meine Kosmetiklinie verwende ich AstaCos® von BDI-BioLife Science. Da mir bei meinen Produkten Rohstoffe und Wirkstoffe aus nachhaltiger und möglichst regionaler Produktion wichtig sind, habe ich mich für das Astaxanthin der österreichischen Firma entschieden. Gleichbleibende Wirkstoffqualität, Verfügbarkeit und einfaches Handling sind weitere wichtige Unterscheidungskriterien. Deshalb ist es umso schöner, einen europäischen Anbieter aus dem deutschsprachigen Raum zu haben, der auf Qualität setzt und nachhaltig produziert.

 

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