Interview mit Dr. Christian Rimpler

Geschäftsführer
Dr. Rimpler GmbH

Dr. Rimpler, Sie waren 12 Jahre Vorsitzender des VCP (Verband der Cosmetic Professionals). Auf seiner diesjährigen Mitgliederversammlung wurde Ihnen die goldene VCP-Nadel für Ihre Verdienste und Ihren Einsatz verliehen.

Können Sie uns kurz die Ziele des VCPs erklären?

Der VCP hat sich als Industrieverband gegründet, um die Basis der Geschäftsidee einer professionellen Kosmetik zum einen bekannt zu machen und zum anderen eine herausgehobene Qualität in Produkt, Behandlung und Beratung zu fördern und zu sichern. Dabei stehen wir nicht im Wettbewerb mit anderen Industrieverbänden, die für ihre Mitglieder direkte Vorteile und Benefits im Auge haben und auch nicht im Wettbewerb mit reinen Kosmetikverbänden der Institute. In beiden Richtungen pflegen wir intensiv Kontakte und helfen uns gegenseitig. So verbindet uns beispielsweise eine ausgezeichnete Partnerschaft mit dem VKE, der uns sogar die Infrastruktur der Geschäftsstelle in Berlin zur Verfügung stellt, als auch ausgezeichnete Beziehungen zum IKW, mit dem wir im Bereich der Rohstoffe und Produktdokumentationen etc. einen hervorragenden Austausch pflegen. Kontakte zu Kosmetiker*innen-Verbänden haben wir in den letzten Jahren immer auch gesucht und stehen mit den aktuellen Verbänden in gutem Austausch.

Ihr besonderes Anliegen ist die „professionelle Hautpflege“. Was verstehen Sie darunter?

Ich sehe die Dienstleistungskosmetik als einen Beitrag zur modernen Gesundheitsvorsorge und deshalb beobachten wir die Entwicklung gerade auch in der Ausbildung sehr genau. Mit der Einführung der dualen Ausbildung und zuletzt mit der Etablierung des Kosmetikmeisters ist die Dienstleistung ganz dicht an das Handwerk gerückt. Wenn es nun dem Friseur sehr leicht gemacht wird, seinen Kosmetikmeister gleich mitzumachen, stimmt mich diese Entwicklung allerdings im Sinne der Qualität nicht gerade fröhlich, so dass Gedanken an der Etablierung eines Heilhilfsberufes der Kosmetik weiter aufkommen.

Was ist Ihre Vision?

Ein*e Kosmetiker*in soll von der Dienstleistung leben können und ist bei einer bundesweit einheitlichen Ausbildung im Image auf dem Niveau Krankenschwester, Physiotherapeut/in etc. angesiedelt. Hier gilt es im Dienstleistungsbereich weitere Potentiale zu heben, welche beispielsweise im Angebot der apparativen Kosmetik oder auch in der Ernährungsberatung bereits zu finden ist.

Wie beurteilen Sie die Marktentwicklung der professionellen Hautpflege?

Bei der demografischen Entwicklung und dem Wohlstand der westlichen Welt gibt es im Bereich des gesunden Alterns kaum Grenzen. Deshalb glaube ich fest daran, dass die Dienstleistung zwar von digitalen Hilfsmitteln unterstützt werden kann aber das Analysieren, Beraten und Behandeln noch sehr lange von einem Menschen durchgeführt werden wird, der gleichzeitig Empathie dem Kunden entgegenbringen kann. Deshalb sehe ich im Grunde eine sehr positive Entwicklung voraus.

 Wie hat die Pandemie die Entwicklung auf dem Hautpflegemarkt beeinflusst?

Es gab einen deutlichen Ruck zum Online-Kauf, da nur so der aktuelle Bedarf gedeckt werden konnte. Wenn nun aus Bequemlichkeit der Endverbraucher diesen Kanal für sich entdeckt hat, hat das Fachinstitut nur folgende Alternative: Entweder selber mit Online-Service den Endkunden weiter zu beliefern und/oder mit großer Beratungskompetenz den Verbraucher wieder zurückzugewinnen und weiter an sich binden. Wahrscheinlich ist das hybride Modell nicht nur bei der Elektromobilität die kurzfristige Lösung. 

Ihr Nachfolger beim VCP ist Herr Dr. Drees, Babor. Was wünschen Sie ihm und dem VCP für die Zukunft?

Herrn Dr. Drees habe ich als Nachfolger vor einiger Zeit bereits gewinnen können, weil ich davon überzeugt bin, dass er mit seiner Kompetenz den eingeschlagenen Weg fortführen und weiter ausbauen kann. Mit großer Freude habe ich so das Engagement des gesamten Vorstandes in den letzten Monaten verfolgen können, was in dieser schwierigen Zeit sicher eine besondere Herausforderung war. Deshalb ist mein ganz persönlicher Wunsch für Dr. Drees, dass der ehrenamtliche Arbeitsaufwand sich wieder ein bisschen beruhigen wird. Sonst hätte ich im Nachhinein ein schlechtes Gewissen.

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