
Interview mit Robert Fischer, Geschäftsführer, SOFW – Verlag für chemische Industrie H. Ziolkowsky GmbH
Robert Fischer
Manager, SOFW – Verlag für chemische Industrie H. Ziolkowsky GmbH
Wie haben sich aus Ihrer Sicht die Medien und Fachpublikationen in der Chemiebranche in den letzten Jahren verändert? Welche Trends haben die größte Auswirkung auf Ihren Verlag und das SOFW Journal?
War früher die Hauptinformationsplattform das gedruckte Wort, so sind nun digitale und soziale Medien nicht mehr wegzudenken. Allerdings stellen wir fest, dass es durchaus wieder eine Renaissance des gedruckten Fachmediums gibt. Nach Corona haben auch Live-Veranstaltungen starken Zulauf, aber auch unsere online SOFW eVENTS erfreuen sich großer Teilnahme.
Ein inhaltlicher Trend ist definitiv die Nachhaltigkeit, Ökologie und die Gesetzgebung.
Das SOFW Journal genießt in der chemischen Industrie hohes Ansehen. Welche Kriterien leiten Ihre redaktionellen Entscheidungen, und wie wählen Sie die Themen aus, die Sie Ihren Lesern präsentieren?
Da wir mit den Vereinen DGK e.V. und SEPAWA e.V. und deren wissenschaftlichen Veranstaltungen, sowie anderen Fachveranstaltungen immer wieder die neuesten Entwicklungen im Blick haben, können wir unsere redaktionellen Inhalte diesen dort vorgegebenen Trends anpassen. Darüber hinaus erhalten wir über unser internationales Netzwerk immer wieder Vorschläge für Veröffentlichungen. Wir beobachten natürlich auch Trends in sozialen Medien und sehen uns auf den entsprechenden Fachmessen um.
Als Organisator des SEPAWA CONGRESS und Geschäftsführer der SEPAWA eVent GmbH stehen Sie im Zentrum zahlreicher Fachveranstaltungen. Wie gelingt es Ihnen, klassische Kongressformate mit den Anforderungen der digitalen Transformation in Einklang zu bringen?
Zu Corona Zeiten gab es ja den Boom der online Veranstaltungen. Auch der SEPAWA CONGRESS fand 2020 und 2021 virtuell statt. Manche – auch ich – dachten, dass das virtuelle Format von Events große Zukunft hat. Und ja, bis heute haben Webinare und Online-Konferenzen Erfolg, wie wir auch an unseren SOFW online eVENTS sehen. Aber der SEPAWA CONGRESS ist ein Beispiel für den Wunsch nach live Treffen und live networken. Also digitale Veranstaltungen haben ihren Platz, aber wir Menschen wollen uns auch „riechen“ können. Dann stimmt die Chemie und ermöglicht gute Verbindungen.
In Ihrer Funktion ist Netzwerken ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Wie fördern Sie den Austausch zwischen Industrie, Wissenschaft und Politik, und welche Rolle spielen dabei Ihre Publikationen und Events?
Das SOFW Journal, bzw. die Vorgängerausgabe „Seifensieder-Zeitung“ versteht sich nun seit über 150 Jahren als Organ und Informationsquelle der Home- und Personal Care Industrie. Wir fördern als Organisator verschiedener Branchenveranstaltungen die Vernetzung und Wissenserweiterung für Fachleute. Das SOFW Journal sowie unsere Newsletter haben eine sehr große internationale Verbreitung und Reichweite. Mit unserer deutschen und englischen Ausgabe, sowie seit 2024 auch mit unserer Partnerschaft mit COS’IN Co. Ltd in Korea und der gemeinsamen Publikation des „Cosmetic Journal Korea“ sind wir in den wichtigen Märkten für die Branche vertreten. Mit SOFW360° bieten wir Videos, online Publikationen, News, ein bis 2004 zurück reichendes Archiv und – falls gewünscht – gedruckte Ausgaben des SOFW Journals.
Angesichts der wachsenden Konkurrenz durch digitale Plattformen und Social Media – wie stellen Sie sicher, dass Ihre traditionellen Publikationen und Veranstaltungen auch weiterhin als unverzichtbare Informations- und Austauschplattformen wahrgenommen werden?
Qualität und Aktualität überzeugt immer. 😊
Welche persönlichen Erfahrungen und Learnings haben Sie auf Ihrem Weg als Unternehmer in der Chemiebranche gesammelt, und welchen Rat würden Sie jungen Unternehmern oder Fachpublizisten mit ähnlichen Ambitionen geben?
Nun – in jeder Branche gibt es ein Auf und Ab. Die Chemie – und speziell die Kosmetik ist grundsätzlich in jeder Krise der letzten 40 Jahre sehr stabil geblieben. In meinem früheren Leben war ich mal 400m Läufer. Eigentlich will man da nach 300m meistens aufhören. Man hat aber noch 100m vor sich. Da muss man durch. Mein Rat: wenn’s mal weh tut, Zähne zusammenbeißen und weiterkämpfen. Man wundert sich dann oft, was alles geht.
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