Das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV plant ein CORNET-Projekt mit UNICAMP (Universidade Estadual de Campinas) in Brasilien zur Identifizierung neuer Anwendungsbereiche von Kakaobutter aus geschädigten Kakaofrüchten.

Kakaofrüchte mit Mängeln werden derzeit in den Anbaugebieten entweder weggeworfen, was die Umwelt belastet, oder mit einwandfreien Früchten vermischt, wodurch die Qualitätsklasse der Ernte reduziert wird und Gewinneinbußen für die Produzenten entstehen. Die optischen Mängel werden durch Pilzkrankheiten verursacht und führen zu Ernteverlusten von 30 % der Weltproduktion. 

Gleichzeitig stieg der Rohstoffpreis für Kakaobutter in den letzten Jahren stetig. Um die hohe Nachfrage zu decken und die Preise zu senken, müssen die bestehenden knappen Ressourcen in den Anbaugebieten optimal genutzt werden.

Da die Kakaobohnen trotz ihrer optischen Schädigung zu einwandfreier Kakaobutter verarbeitet werden können, die jedoch im Lebensmittelbereich nicht eingesetzt wird, sind neue Anwendungsbereiche gefragt.

Ziel dieses Projektes ist es deshalb, neue Anwendungen für Kakaobohnen zu identifizieren, die aus Früchten gewonnen werden, die die Pilzkrankheiten Black Pod Disease (Phytophtora Palmivora) und Hexenbesen (Moniliophthora perniciosa) aufweisen. 

Kakaobutter hat in der Kosmetik ein breites Anwendungsfeld – von Lippenstiften über Body Lotions bis hin zu Dusch- und Haarpflegeprodukten. Im Rahmen des Projekts soll untersucht werden, ob Kakaobutter aus Kakaofrüchten mit optischen Mängeln auch in der Kosmetikindustrie anwendbar ist.

Die Ergebnisse des Projekts sollen dazu beitragen, Kakaobutter auf dem Weltmarkt in größeren Mengen und deutlich niedrigeren Preisen anbieten zu können. Die Ernteverluste sollen dadurch reduziert und die Ressourcen in den Anbaugebieten effizienter genutzt werden. Damit einhergehend werden die Lebens- und Umweltbedingungen der Produzenten verbessert.

Das Projekt wird durch CORNET gefördert und befindet sich derzeit in der Antragsphase.

CORNET steht für Collective Research Networking und ermöglicht transnationale Vorhaben der Gemeinschaftsforschung. Die Initiative vernetzt nationale und regionale Programme der Gemeinschaftsforschung verschiedener Länder miteinander, um internationale Forschungsprojekte zugunsten kleiner und mittelständischer Unternehmen zu ermöglichen. In Deutschland basiert CORNET auf der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF).

Derzeit werden noch Teilnehmer für das projektbegleitende Konsortium gesucht. 

Die Teilnahme am Projekt ist kostenlos. Interessierte sind herzlich dazu eingeladen, mit dem Fraunhofer IVV Kontakt aufzunehmen. Ansprechpartnerinnen:

Isabell Rothkopf
Arbeitsgruppenleitung Schokoladentechnologie
Verfahrensentwicklung Lebensmittel
Telefon: +49 (0) 8161 491-635
Mobil: +49 (0) 1512 0150838
isabell.rothkopf@ivv.fraunhofer.de

Arielle Springer 
Wissenschaftliche Mitarbeiterin 
Qualitätserhalt Lebensmittel 
Tel.:  +49 8161 491-470 
Mobil: +49 1716 411383 
arielle.springer@ivv.fraunhofer.de


Über das Fraunhofer IVV:
Das Fraunhofer IVV ist als Institut für angewandte Forschung führend auf den Gebieten der Verfahrenstechnik und Verpackung. In den Bereichen Lebensmittel, Verpackung, Produktwirkung, Verarbeitungsmaschinen sowie Recycling und Umwelt entwickelt das Fraunhofer IVV Produkte und Verfahren. Zusammen mit Partnern aus der Industrie, anderen Instituten, Verbünden, Universitäten und Hochschulen arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in thematischen Kooperationen an gemeinsamen Projekten und Entwicklungen.

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