Journal Ausgabe sofw journal 7+8-2024

Um bei der Reinigung von Anlagen zur Verarbeitung von Kosmetika und anderer hygienekritischer Produkte den Verbrauch von Reinigungschemikalien sowie die Reinigungszeit zu reduzieren, kann plasmaaktiviertes Wasser (PAW) eine mögliche Alternative sein. Durch seine reaktiven Spezies, die bei der Aktivierung entstehen, hat es eine keimtötende Wirkung. Im Folgenden wurde untersucht, ob PAW auch als Reinigungsmittel eingesetzt werden kann. Hierfür wurde zunächst ein Verfahren zur Herstellung von PAW entwickelt, mit dem sich PAW mit pH-Werten im Bereich von 2 bis 3 herstellen ließ. Zudem wurde geprüft, wie stabil die Eigenschaften von PAW nach der Herstellung sind. Anschließend wurde anhand von drei verschiedenen Testverschmutzungen aus dem Lebensmittelbereich die Reinigungswirkung von PAW ermittelt. Sowohl in den durchgeführten Quellversuchen als auch in den Reinigungstests in einem Strömungskanal zeigte sich, dass PAW ein vergleichbares Quellvermögen und eine analoge Reinigungswirkung wie herkömmliche Reinigungsmittel besitzt. Es wird davon ausgegangen, dass sich diese Ergebnisse auch für die Reinigung von Produktrückständen aus dem Kosmetikbereich, wie zum Beispiel Cremes oder Lotions, übertragen lassen. Perspektivisch bietet PAW hohes Potenzial zur effizienteren Gestaltung von Reinigungsprozessen insbesondere im Hinblick auf die mögliche Kombination von Reinigung und Desinfektion und die damit einhergehende Einsparung einzelner Prozessschritte, wodurch die Produktionszeit für Kosmetikprodukte signifikant gesteigert werden kann. Auch hinsichtlich der Entsorgung kann PAW Vorteile gegenüber konventionellen Reinigungsmitteln aufweisen, da sich die reaktiven Spezies in der Regel gezielt abreagieren oder neutralisieren lassen und somit eine kostengünstige Einleitung in die Kanalisation möglich ist. Insgesamt besteht für den Einsatz von PAW innerhalb der Kosmetikindustrie ein breites Feld möglicher Anwendungen, bei denen für Anwender signifikante Kosteneinsparungen möglich sind.

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