Journal Ausgabe sofw journal 10-2024

Für die Hersteller und Anwender von Wasch- und Reinigungsmitteln steht Effizienz in der Anwendung bei gleichzeitiger Sicherung der Umweltverträglichkeit und damit dem Schutz unserer natürlichen Ressourcen im Zentrum der Bemühungen. Phosphonsäuren und deren Salze sind seit einigen Jahrzehnten in vielen Fällen unverzichtbarer Bestandteil solcher Formulierungen, werden aber als schwer biologisch abbaubar eingeschätzt und unterliegen daher einer kritischen Beurteilung in Bezug auf das Umweltverhalten. Aktuelle Forschungsarbeiten befassen sich mit den verschiedenen Möglichkeiten eines natürlichen Abbaus dieser Substanzen und zeigen, dass Phosphonate sowohl vollständig auf abiotischem Weg abgebaut als auch als alleinige P-Quelle biologisch verstoffwechselt werden. Die dazu befähigten Mikroorganismen sind ubiquitär vorhanden und benötigen eine Adaptionszeit von wenigen Tagen. Die Bedingungen, unter denen ein schneller biologischer Abbau der Phosphonate festgestellt wird, sind überraschend einfach und erfordern lediglich die Einhaltung eines für das Wachstum erforderlichen angepassten Nährstoffangebotes. Diese Erkenntnisse sind wegweisend für eine kritische Bewertung der gegenwärtig genutzten ökologischen Untersuchungsstandards und liefern weitere Argumente für eine ganzheitliche Betrachtung von natürlichen Abbauprozessen.

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