Vegane Seide – wie kann Seide vegan sein?

N. Blosl, K. Schacht

Die Seide wurde historisch schon immer als Luxusartikel oder mit Reichtum
assoziiert. Auch heute noch spielt die Seide eine bedeutende Rolle in der
Mode- und Kosmetikindustrie. Aufgrund ihrer konditionierenden und pflegenden
Eigenschaften eignet sich Seide ausgezeichnet für den Einsatz in Haut- und
Haarpflegepräparaten.
Die Seide besteht aus Proteinen, die z.B. von Seidenraupen, Spinnen, Fliegen,
Skorpionen und Milben zu Fasern gesponnen werden [1]. Der Begriff Seide wurde
von Catherine Craig (Naturwissenschaftlerin und Expertin für Seiden) noch
etwas genauer definiert: „Seiden sind faserige Proteine mit sich ständig wiederholenden
Sequenzen aus Aminosäuren, die in flüssiger Form vorliegen und erst
bei dem Sekretionprozess unter Scherung zu einer Faser umgewandelt werden“
[2]. Zu den am besten untersuchten Seidenarten gehören die von den Seidenraupen
und Spinnen produzierten Seiden.
Seidenproteine gewonnen aus dem Kokon der Seidenraupen, sind die am häufigsten
verwendeten Proteinarten in Kosmetikprodukten [3]. Ein hoher Bedarf an
Seide für die Kosmetikindustrie ist zu einer echten Herausforderung für die Natur
geworden. Für die Herstellung von einem Kilogramm Rohseide sind ca. 6.600 Seidenraupen
und ungefähr 200 kg Maulbeerbaumblätter notwendig [4-5].
Eine weitere vielversprechende Quelle für die Seidenproteine ist die Spinnenseide. Spinnenseidenproteine
sind schon lange bekannt für ihre herausragenden Eigenschaften,
der Haut Geschmeidigkeit zu verleihen und ein seidiges Hautgefühl zu hinterlassen.
Allerdings ist die Produktion von der Spinnenseide limitiert. Aufgrund ihres kannibalischen
und territorialen Verhaltens sind Spinnen sehr schwer zu züchten [6]. Um eine
Seide ganz ohne tierischen Ursprungs anbieten zu können, wurden die Forscher von
den herausragenden Eigenschaften der Spinnenseide aus der Natur inspiriert.
Für die Herstellung von den innovativen veganen Seidenproteinen wurde von
Givaudan Active Beauty die neue innovative Seidentechnologie entwickelt. Die
Herstellung der Seidenproteine erfolgt dabei in einem biotechnologischen Prozess
durch Bakterien mittels Fermentation.
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