HLB – Sinn oder Unsinn?

J. Venzmer

Das von Griffin 1949 eingeführte Konzept der hydrophilen/lipophilen Balance (HLB) bedeutet, Fettalkoholethoxylaten eine einzelne
Zahl zwischen 0 und 20 zuzuordnen, um ihre Hydrophilie/Lipophilie zu beschreiben. Griffin ging davon aus, dass diese Zahl nützlich sei, die Anwendbarkeit als Emulgator vorherzusagen. Dieser Ansatz weist starke Limitierungen auf, da er entscheidende Parameter wie Temperatur, Vorhandensein der Ölphase, pH-Wert, Salz oder Verarbeitung bei der Emulsionsherstellung ignoriert.
Trotz dieser Schwächen werden HLB-Werte auch heute noch von Tensidherstellern in ihren Broschüren und Produktdokumentationen
angegeben. Der einzige sinnvolle Zweck des HLB-Wertes besteht darin, dass er (vor allem, wenn er experimentell bestimmt wurde) eine grobe Abschätzung der Wasserlöslichkeit oder Dispergierbarkeit eines Emulgators in Wasser ermöglicht. Alle anderen Eigenschaften, die oft eine Folge der molekularen Architektur insbesonders bei polymeren Emulgatoren sind, können nicht durch einen einzigen HLB-Wert vorhergesagt werden. In diesem Beitrag werden die Grenzen des HLB-Konzepts kritisch diskutiert, um Missverständnisse besonders im Fall von Amphiphilen, die keine Fettalkoholethoxylate sind, zu vermeiden.
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