Pflanzenextrakte: Nachhaltige und multifunktionale kosmetische Inhaltsstoffe

S. Kiese, A. Springer, D. Leistl

Die Kosmetikindustrie befindet sich inmitten eines bedeutenden Wandels, der durch die Nachfrage der Verbraucher nach natürlichen und nachhaltigen Inhaltsstoffen angetrieben wird. Dieser Wandel wird durch die Sorge um konventionelle Bestandteile wie UV-Filter beschleunigt, die für ihre potenzielle Umweltschädlichkeit und endokrine Störungen bekannt sind. Trotz der Dringlichkeit sind natürliche UV-absorbierende Alternativen, die auf chemischer Lichtabsorption basieren, nach wie vor Mangelware. Sekundäre Pflanzenstoffe (SPS), insbesondere wasserlösliche Tannine, stellen eine vielversprechende Möglichkeit dar. In dieser Studie wurden das Reduktionsvermögen, die antioxidative Aktivität, der Tanningehalt und die UV-Absorptionseigenschaften verschiedener Pflanzenextrakte untersucht, die hauptsächlich aus Nebenprodukten und Rückständen der Agrar- und Lebensmittelindustrie gewonnen wurden. Durch die Nutzung von Nebenströmen können neue Inhaltsstoffe zur Nachhaltigkeit von Kosmetika beitragen. Die Ergebnisse zeigten, dass Rinde und Teesatz die höchsten Reduktionskapazitäten und antioxidativen Aktivitäten aufwiesen, was sie zu potenziellen natürlichen Quellen macht. Fruchtschalen hingegen zeigten relativ geringe antioxidative Kapazitäten. Der Tanningehalt variierte erheblich zwischen den Proben, wobei Weintrester und Rinde die höchsten Werte aufwiesen. Die Messungen der UV-Absorption zeigten, dass die Extrakte in der Lage waren, UV-A und sogar einen Teil des sichtbaren Lichts zu blockieren, mit Ausnahme von Fruchtschalen und Nussschalenextrakten, die sich weniger gut für den UV-Schutz eigneten. Diese Ergebnisse liefern wertvolle Einblicke in die Eigenschaften und potenziellen Anwendungen dieser Naturextrakte.

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